Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Lachen
09.12.2021
10.12.2021 10:19 Uhr

So viele Geburten wie noch nie

Das Spital Lachen zählte im November das 500. (Corona-)Baby.
Das Spital Lachen zählte im November das 500. (Corona-)Baby. Bild: zVg
500 Geburten per Ende November. Noch nie hatte das Team der Frauenklinik Spital Lachen so viel zu tun wie in diesem Jahr.

Vor der Pandemie hätte man nie von «Lockdown Babies» gesprochen. Und ebenso wenig hätte man geahnt, dass aus dem unfreiwillig gewonnenen Freiheitsverlust mehr Leben hervorgehen würde. Doch wie sich abzuzeichnen scheint, ist ebendies geschehen: Am 23. November erblickte im Spital Lachen das 500. Baby das Licht der Welt – und das ist neben all den schlechten Corona-Nachrichten nicht nur eine frohe Botschaft, sondern auch ein Rekord.

Frauen schätzen komplementärmedizinische Angebote

Neben der vermehrten Zweisamkeit vermutet der Chefarzt auch einen anderen Grund für die vielen Geburten im Spital Lachen, nämlich: die Schliessung des auf Komplementär-Medizin spezialisierten Paracelsus Spitals in Richterswil. Deivis Strutas erklärt, dass die Lachner Frauenklinik den Wunsch nach komplementär-medizinischen Angeboten, welche viele Mütter hegten, ernst nehme, und die Geburtshilfe dementsprechend ausbaue. «Zudem haben einige erfahrene Hebammen und Ärzte aus Richterswil unser Team hier in Lachen verstärkt und dazu beigetragen, die Geburtshilfe für die Wünsche der Gebärenden flexibler und sicherer zu gestalten.» Das Angebot ausbauen will man aber nicht nur, was die Geburt betrifft, sondern auch bei der Schwangerschafts- Vorsorge: «Im nächsten Jahr soll es eine Hebammen-Sprechstunde für die Mütter geben», sagt Karin Höhener. Sie ist die leitende Hebamme der Frauenklinik und sagt: «Mit diesem Angebot bestünde für die schwangeren Frauen auch die Möglichkeit, die Hebammen schon während der Schwangerschaft kennenzulernen.» Wochenbett im Spital auf weniger als die Hälfte der Zeit verkürzt Während Frauen vor dreissig und mehr Jahren nach einem Kaiserschnitt bis zu zehn Tagen im Spital blieben, verlassen sie es heute in der Regel schon nach vier Tagen. Der Spitalaufenthalt nach einer natürlichen Geburt beträgt durchschnittlich drei Tage.

Eines der Babies, das im Dezember im Spital Lachen zur Welt gekommen ist, mit der glücklichen Mutter. Bild: zvg

«Wenn das Kind da ist, tauchen viele Fragen auf»

Die Betreuung am Wochenbett hat sich also auf weniger als die Hälfte der Zeit verkürzt. Umso wichtiger ist es für die frischgebackenen Mütter, in diesen Tagen besonders gut versorgt zu werden. «Wenn das Kind da ist, tauchen viele Fragen auf», sagt Hebamme Höhener. Und weiter erklärt sie: «Gerade in der Winterzeit, in der die Frauen mehr zuhause und somit auch isolierter sind, schätzen sie das unterstützende Angebot.»

Weniger Besuch, mehr Zeit für Erholung

Seit Beginn der Pandemie herrschen Besuchseinschränkungen, Väter mussten in manchen Spitälern aus Sicherheitsgründen der Geburt ihres Kindes sogar fernbleiben. Nicht so aber im Spital Lachen, das hier eine Ausnahme machte: Die Partner durften die Geburt miterleben und danach mit den Geschwister-Kindern das Baby im Spital besuchen. Was die Besuchseinschränkungen für das Wochenbett betrifft, so habe Hebamme Höhener diese nicht negativ erlebt. Im Gegenteil: Dadurch, dass nur der Vater und die Geschwister als Besuchende im Spital zugelassen waren, hätten sich viele Frauen im Wochenbett besser erholen und die Zweisamkeit mit dem Baby entspannter geniessen können.

Rekordjahr 2021

Zwar ist die nationale Geburtsstatistik 2021 noch nicht verfügbar, doch was das Spital Lachen betrifft, so wird es Ende Jahr einen Geburten-Rekord verzeichnen. Betrachtet man die Zahlen der letzten Jahre, ist dies schon erstaunlich. Selbst 2018, das bisher geburtenstärkste Jahr des Spitals Lachen, ist die Fünfhunderter-Marke nämlich nicht geknackt worden.«Noch nie hat es im Spital Lachen so viele Geburten gegeben wie 2021», sagt denn auch Sabine Klapper, Kommunikationsverantwortliche des Betriebs. Das zeigen die Zahlen der letzten Jahre: 2018 war mit 498 Neugeborenen per Ende Dezember das geburtenstärkste Jahr, 2020 kamen 487 Babies zur Welt.

Erika Unternährer, Redaktion March 24 und Höfe 24