Vor der Pandemie hätte man nie von «Lockdown Babies» gesprochen. Und ebenso wenig hätte man geahnt, dass aus dem unfreiwillig gewonnenen Freiheitsverlust mehr Leben hervorgehen würde. Doch wie sich abzuzeichnen scheint, ist ebendies geschehen: Am 23. November erblickte im Spital Lachen das 500. Baby das Licht der Welt – und das ist neben all den schlechten Corona-Nachrichten nicht nur eine frohe Botschaft, sondern auch ein Rekord.
Frauen schätzen komplementärmedizinische Angebote
Neben der vermehrten Zweisamkeit vermutet der Chefarzt auch einen anderen Grund für die vielen Geburten im Spital Lachen, nämlich: die Schliessung des auf Komplementär-Medizin spezialisierten Paracelsus Spitals in Richterswil. Deivis Strutas erklärt, dass die Lachner Frauenklinik den Wunsch nach komplementär-medizinischen Angeboten, welche viele Mütter hegten, ernst nehme, und die Geburtshilfe dementsprechend ausbaue. «Zudem haben einige erfahrene Hebammen und Ärzte aus Richterswil unser Team hier in Lachen verstärkt und dazu beigetragen, die Geburtshilfe für die Wünsche der Gebärenden flexibler und sicherer zu gestalten.» Das Angebot ausbauen will man aber nicht nur, was die Geburt betrifft, sondern auch bei der Schwangerschafts- Vorsorge: «Im nächsten Jahr soll es eine Hebammen-Sprechstunde für die Mütter geben», sagt Karin Höhener. Sie ist die leitende Hebamme der Frauenklinik und sagt: «Mit diesem Angebot bestünde für die schwangeren Frauen auch die Möglichkeit, die Hebammen schon während der Schwangerschaft kennenzulernen.» Wochenbett im Spital auf weniger als die Hälfte der Zeit verkürzt Während Frauen vor dreissig und mehr Jahren nach einem Kaiserschnitt bis zu zehn Tagen im Spital blieben, verlassen sie es heute in der Regel schon nach vier Tagen. Der Spitalaufenthalt nach einer natürlichen Geburt beträgt durchschnittlich drei Tage.