Im Fall des für das Pilotprojekt ausgewählten Gebiets am Lachner Seeufer gibt es laut Andrea Ego, Abteilungsleiterin Grundwasser und Altlasten, Hinweise, dass Abfall mit Schadstoffen in den See gelangt sein könnte.
Baggerlöcher mit Aushub und Abfällen gefüllt
«Wir haben aber keine Ahnung über das Ausmass der möglichen Belastungen.» Deshalb sei es angezeigt, die Sedimente genauer zu untersuchen.
Die Situation an Land ist bereits gut bekannt: Generell wurden hier die natürlichen Kiesablagerungen der Bachschuttkegel über Jahrzehnte abgebaut bzw. ausgebaggert. Die meisten Baggerlöcher wurden mit Aushub und Abfällen wieder aufgefüllt.
Abfälle direkt in See geschüttet
Aus der historischen Untersuchung weiss man, dass insbesondere Belastungen mit Schwermetallen (v. a. Blei, Kupfer, Zink) und Kohlenwasserstoffen vorhanden sind.
Die Materialqualität schwanke beim untersuchten Material von unverschmutzt bis sehr stark verschmutzt. In Grundwasserproben seien bislang vorwiegend erhöhte Nitrit- und Ammoniumgehalte festgestellt worden.
Weiter habe man auch Fluorid, Arsen, Chrom, Kohlenwasserstoffe, PAK und Benzininhaltsstoffe nachgewiesen.
Schadstoffe könnten in See gelangt sein
Laut den vorläufigen Ergebnissen ist davon auszugehen, dass durch das Schütten von Abfällen am Seeufer oder direkt in den See Schadstoffe in den See gelangten.
Durch den Schüttprozess, durch Aufwirbelung von Abfällen, Wellenschlag, Hochwasser oder Abrutschen der Schüttung könnten somit Schadstoffe und Abfälle in den Bereich des Sees verfrachtet und abgelagert worden sein.
Kernrohre in Seeboden treiben
Um Gewissheit zu erlangen, führt eine vom Kanton beauftragte Firma über 30 Sondierborungen durch. Die Sondierungen werden im Winterhalbjahr durchgeführt, wenn nur wenig Bootsverkehr herrscht und keine Badende unterwegs sind. Die Resultate des Pilotprojekts sollen voraussichtlich im Sommer 2022 vorliegen.