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Schübelbach
26.01.2022
26.01.2022 11:53 Uhr

… und es war doch ein Wolf

Der Verdacht erhärtet sich: Ein Wolf wurde in der Nähe des gerissenen Hirschkalbs in Schübelbach gesichtet. (Symbolbild)
Der Verdacht erhärtet sich: Ein Wolf wurde in der Nähe des gerissenen Hirschkalbs in Schübelbach gesichtet. (Symbolbild) Bild: pixabay
Bilder aus einer privaten Fotofalle zeigen: Ein Wolf wagte sich in Schübelbach bis in besiedeltes Gebiet. Der Riss eines Hirschkalbs warf Fragen auf, die Rekonstruktion des Falls bringt Klärung.

Das Bild sorgte vergangene Woche auf den sozialen Medien für Furore: Es zeigte ein gerissenes Hirschkalb in Schübelbach. Schnell kam die Frage auf: War hier etwa ein Wolf in besiedeltem Gebiet am Werk?

Das Hirschkalb, das in Schübelbach gefunden wurde. Bild: Leserfoto

Jagdverwalter: «Es ist nicht mehr erkennbar, wie das Tier zu Tode gekommen ist»

Der Riss geschah nicht etwa am Waldrand. In der Nähe der Fundstelle des Kadavers befindet sich ein Bauernhof, nördlich davon eine Wohnsiedlung. Das Thema bewegte einmal mehr die Gemüter.

Jagdverwalter Manuel Wyss vom Schwyzer Amt für Wald und Umwelt hatte am Dienstag, 18. Januar, auf Anfrage darauf hingewiesen, dass nicht mehr erkennbar sei, wie das Tier zu Tode gekommen ist, da es bereits Frassspuren von Füchsen und Krähen aufwies. Doch damit war die Sache noch nicht erledigt.

Wolf tappt in Fotofalle

Eine fachkundige Person meldete sich bei dieser Zeitung und wies darauf hin, dass nur ein Wolf die nötige Kraft habe, ein Hirschkalb so zuzurichten. Ob er das Tier tatsächlich gerissen habe, lässt sich zwar nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Aber ein Wolf sei vor Ort gewesen, und zwar in der Nacht auf Mittwoch, den 19. Januar, – nach dem Riss.

Die Karte für die vergangenen zwei Jahre zeigt das Vorkommen von durchziehenden Wölfen in der Region Ausserschwyz. Bild: kora.ch

Dies würde eine Aufnahme aus einer privaten Fotofalle um 2.30 Uhr morgens belegen. Dieses liegt dieser Zeitung allerdings nicht vor. Anders als mitgeteilt, habe die Gemeinde den Kadaver des Hirschkalbs erst am Freitag entfernen lassen.

Er sei noch liegengelassen worden, damit der zuständige Wildhüter eine Fotofalle aufstellen konnte. Dieser war für Auskünfte nicht erreichbar.

Wölfe könnten sich im Kanton Schwyz aufhalten

Die Rücksprache mit dem Vorsteher des Umweltdepartements, Regierungsrat Sandro Patierno, bringt Klärung in den Sachverhalt. Er bestätigt nach Rücksprache mit Jagdverwalter Manuel Wyss, dass ein Bild des Wolfs mit einer privaten Fotofalle am 19. Januar aufgenommen wurde – rund 100 Meter vom Kadaver entfernt. Der Verdacht bestätigte sich also nachträglich. 

Aufgrund der aktuellen Situation in den umliegenden Kantonen müsse jederzeit damit gerechnet werden, dass sich Wölfe im Kanton Schwyz aufhalten.

Franziska Kohler, Redaktion March24 & Höfe24