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Lachen
07.02.2022
06.02.2022 14:03 Uhr

Pseudo-Graffitis in der Natur

Nacht- und Nebel-Schmierereien im Lachner Naturschutzgebiet.
Nacht- und Nebel-Schmierereien im Lachner Naturschutzgebiet. Bild: Wilf Seifert
Im Naturschutzgebiet Aahorn sind bald auf allen Sitzbänken, Schildern und der Aussichtsplattform Schmierereien hinterlegt.

Vielerorts sind Sitzbänke und Schilder durch Sprayer besudelt worden. Als wahrer Hotspot erweist sich das Naturschutzgebiet Lachner Aahorn, besonders beliebt scheint die Plattform des Aussichtsturms, da sie für solche illegalen Aktivitäten bei Nacht und Nebel be-sonders geeignet ist.

Vandalismus und Littering

«Diese Schmierereien zu entfernen wäre Sisyphusarbeit», sagt Armin Hüppin von der Genossame Lachen. Am Aussichtsturm sind Schicht für Schicht Kritzeleien verewigt. «Wenn wir diese jedes Mal abschleifen liessen, würde die Holzkonstruktion wohl nur noch auf Stelzen stehen», gibt Hüppin zu bedenken.

Irgendwann ist daher der Entscheid gefallen, dass diese Pseudo-Graffitis stehengelassen werden. Die Genossame Lachen nimmt regelmässig die Sachbeschädigungen auf und leitet diese der Polizei weiter. «Inzwischen haben wir bereits einen ganzen Ordner Vandalismus und Littering», sagt Hüppin.

Zwischen Kunst und Kriminalität

Im Sommerhalbjahr patrouilliert regelmässig ein Security-Dienst im Lachner Aahorn. Dank diesem und Aussagen der Bevölkerung konnten schon etliche Sprayer von der Polizei gestellt werden.

Graffiti ist en vogue; das verdeutlichen je nach Suchmaschine bis zu 337 Millionen Einträge im Internet. Ungezählte Offerten – von der branchenspezifischen Materialbeschaffung bis zu Anleitungen und Schulungen à la «how to do graffiti» oder «Graffiti lernen für Anfänger» – attestieren die Profitabilität des Grenzgeschäfts zwischen Kriminalität und Kunst.

Es gibt natürlich auch professionelle Graffiti-Sprayer. Wahre Könner ihres Fachs sind imstande, triste Oberflächen in attraktive Gemälde zu verwandeln. Davon kann angesichts der laienhaften Schmuddeleien an Objekten in der Lachner Natur keine Rede sein.

Diese Schmierereien verursachen hohe Sachschäden. Zwar sind die Verursacher gesetzlich schadenersatzpflichtig, doch in aller Regel bleiben ihre «Opfer» auf den enormen Reinigungskosten sitzen.

Heidi Peruzzo und Wilf Seifert, Redaktion March24 und Höfe24