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Lachen
07.03.2022
08.03.2022 16:03 Uhr

Camion mit gespendeten Gütern auf dem Weg in die Ukraine

Der Camion mit den gespendeten Hilfsgütern machte sich heute auf in Richtung Ukraine.
Der Camion mit den gespendeten Hilfsgütern machte sich heute auf in Richtung Ukraine. Bild: Erika Unternährer
Natalyia Dahmane veranstaltete in ihrem Nagelstudio in Lachen zum zweiten Mal eine Sammelaktion für die Ukraine. Heute beginnt die Fahrt zum grünen Korridor an der polnisch-ukrainischen Grenze. In Tuggen kann man noch bis Mittwoch Sachspenden abgeben.

Am Freitag fand in Lachen eine zweite, von Natalyia Dahmane initiierte Sammelaktion für die flüchtenden Menschen aus der Ukraine statt. Die sonst als Nagelstudio dienende Lokalität wurde umgewandelt in ein provisorisches Sammellager mit Hilfsgütern. Die Regale waren beschriftet: Kissen oben links, Decken rechts, Schlafsäcke ins Tablar darunter.

Natalyia Dahmane nahm in ihrem Nagelstudio die Sachspenden entgegen. Bild: Erika Unternährer

Keine Medikamente, dafür Verbandsmaterial

Während sie Säcke und Kartonschachteln entgegennimmt, beschriftet, zuklebt und sortiert, gibt Natalyia Dahmane, die selber Ukrainerin ist, Auskunft. Grundsätzlich sei jede Spende willkommen, doch gewisse Dinge könnten nicht mit. Spielzeug müsse sie ablehnen, ebenso wie Medikamente. Letztere darf sie nämlich nicht annehmen. Dennoch gibt es medizinische Artikel, welche dringend gebraucht werden: «Da es in ein Kriegsgebiet geht, wo viele Menschen verwundet werden, brauchen wir Verbandsmaterial», erklärt Dahmane. Noch ist es Winter, die Temperaturen im polnischen Grenzgebiet schwanken plusminus um die Nullgradgrenze. Die Ukrainerinnen und Ukrainer, welche es dorthin schaffen, sind unterkühlt, übermüdet, kraftlos. Gesammelt werden in Lachen deshalb auch Decken, Schlafsäcke und warme Kleidung. Ausserdem auch Zutaten für Heissgetränke wie Tee und Kaffee. Auch Nahrungsmittel nehme Dahmane gerne an, allerdings: «Alles was schnell, praktisch, nahrhaft und lange haltbar ist. So wie Instantsuppen oder auch Nahrungsmitteln in Dosen.»

Das Nagelstudio wurde zum Spendenlager umfunktioniert. Bild: Erika Unternährer

Per LKW ins über 1600 Kilometer entfernte Grenzgebiet

Die gespendete Ware ging nach der ersten Sammelaktion mit einem privat organisierten Bus nach Osteuropa. Diesmal fährt ein Lastwagen nach Polen: «Wir haben Helfer gefunden, welche einen LKW haben und diese Route auch schon gefahren sind.» Das Benzin für die über 1600 Kilometer lange Reise finanziert die Hilfstruppe aus der eigenen Tasche und mithilfe von Geldspenden. Dazu hat die Ukrainerin am vergangenen Donnerstag auf Facebook einen Aufruf gestartet, am Freitag und Samstag konnte man auch Bargeld in ein Kässeli werfen.Wie die Ukrainerin berichtet, fährt der Transporter heute los, bis zum grünen Korridor in Polen, wo die Spenden übergeben werden.Ob und wann es eine dritte Spendensammlung in Lachen geben wird, lässt die Ukrainerin noch offen.

Tuggen sammelt Hilfsgüter noch bis Mittwoch

Gesammelt wird unter anderem auch in Tuggen, wo die Ware bei der 12plus Sicherheitsdienste GmbH an der Glärnischstrasse 19 in Tuggen abgegeben werden kann. Angenommen wird auch hier alles, was warm hält; des weiteren auch Zelte, Windeln, Hygieneartikel und Milchpulver. Die Spenden können direkt bei der Filiale abgegeben werden, es wird noch bis Mittwoch gesammelt.

Erika Unternährer, Redaktion March24 und Höfe24