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Galgenen
02.11.2022
30.11.2022 11:37 Uhr

Asylunterkünfte: Galgenen muss nochmals über die Bücher

Bild: Adobe Stock
Neue Alternativen sind gesucht: Nach heftiger Gegenwehr aus der Bevölkerung wegen der geplanten Umnutzung der alten Mehrzweckhalle hofft der Gemeinderat unter anderem auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Die Aussichten für Gemeinden, die ihre Aufnahmequote für die Unterbringung von Asylsuchenden nicht erfüllen sind eigentlich klar: Es drohen hohe Ersatzabgaben an den Kanton.

Rechnung ohne Wirt gemacht

In Galgenen wollte der Gemeinderat dies verhindern und plante eine möglichst rasche Umnutzung des alten Mehrzweckgebäudes auf Mitte Januar. Andere Möglichkeiten seien rechtzeitig nicht umzusetzen, denn Wohnraum ist praktisch keiner leerstehend, so der Grundtenor. Doch der Gemeinderat hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: An einer kürzlich durchgeführten Infoveranstaltung machten sich Bürgerinnen und Bürger Luft. Der Gemeinderat sei «völlig auf dem Holzweg », der Entscheid für die Umnutzung sei deshalb umgehend zurückzunehmen. Auch eine entsprechende Petition wurde gestartet (wir berichteten).

Es wird auf die Bevölkerung gesetzt

Nun hat der Gemeinderat entschieden, die Lösung mit der Asylunterkunft im alten Mehrzweckgebäude vorerst zurückzustellen. Ausschlaggebend sei neben der breiten Opposition auch eine kürzlich vom Kanton verlautbarte Lösung: Demnach können Asylunterkünfte auch ausserhalb der Wohnzone realisiert werden. Bislang war das wegen fehlender Zonenkonformität nicht möglich. Der Rat betont indes bezüglich Marschhalt: «Durch die Zurückstellung der geplanten Umnutzung des alten Mehrzweckgebäudes in eine Asylunterkunft nimmt die Gemeinde Galgenen zusätzliche Kosten aufgrund erhöhter Zahlungen an den Kanton in Kauf.» Bei der Suche nach leer stehenden Räumlichkeiten hoffe man nun weiterhin auf die Bevölkerung. Auch in Bundesbern will man vorstellig werden, wie der Gemeinderat in einer Aussendung schreibt. Auch einen weiteren Vorstoss, das Zeughaus von armasuisse zu pachten, will man machen.

Martin Risch, March24&Höfe24