Was auf eine Kleine Anfrage von Kantonsrat Roman Bürgi (SVP, Goldau) betreffend Asylkapazitäten gestern bekannt wurde, erstaunt nicht: Die Situation hat sich nicht entschärft. Im Gegenteil: Die Zahl der Schutzsuchenden und regulären Asylsuchenden nimmt weiter zu. Die Gemeinden wie auch der Kanton seien stark gefordert, teilt das Volkswirtschaftsamt mit, die Situation sei «besorgniserregend». Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud betont: «Die anstehenden Aufgaben können die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinden jedoch nur partnerschaftlich bewältigen.» Deshalb stünden die zuständigen Stellen und die Gemeinden in einem engen und regelmässigen Austausch.
Der Kanton hat gemäss Barraud die Gemeinden und Bezirke auf verschiedene Varianten hingewiesen. Diese reichen von privaten Gastfamilien, Mietlösungen über Containerlösungen bis hin zu Zivilschutzanlagen, wie sie beispielsweise seit Mitte Dezember in der Gemeinde Reichenburg genutzt werden. Auch gemeindeübergreifende, regionale Lösungen oder der Kauf von Liegenschaften oder kommunaler Kollektivunterkünften sind laut Kanton Optionen für die Unterbringung von Asylsuchenden.
SVP-Ortspartei stellt sich gegen Asyl-Investitionen
Während sich also die Situation zuspitzt und die vorhandenen Ressourcen stark gefordert sind, macht in Galgenen die SVP von sich reden. Sie hatte bekanntlich eine Petition lanciert, um die Umnutzung des alten Mehrzweckgebäudes für Asylunterkünfte zu verhindern. Gleichzeitig bot man gegenüber dem Gemeinderat ausdrücklich Hand, um andere Lösungen zu finden. Die Petition ist mittlerweile an den Gemeinderat gegangen, unterzeichnet von 300 Personen. Die Forderung, die Umnutzung der alten Turnhalle zu stoppen, hat der Gemeinderat erfüllt. Nun aber stellt sich die SVP-Ortspartei gegen jegliche Asyl-Investitionen, die Steuergeld kosten. Dabei sucht Galgenen weiterhin händeringend nach mehr Asylraum, wie es auf Anfrage heisst.