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Lachen
06.02.2024
05.02.2024 17:01 Uhr

Kirche in Not: Obiora Ike besucht Pfarrkirche Kreuz Jesu

Bild: zvg
Obiora Ike ist als römisch-katholischer Geistlicher, Professor, Autor und Menschenrechtler seit Jahrzehnten eine der wichtigsten öffentlichen Stimmen Nigerias. Gegenwärtig reist er auf Einladung des katholischen Hilfswerkes «Kirche in Not (ACN)» durch die Schweiz.

Am Samstag hat Obiora Ike die Kapelle im Ried und die Pfarrkirche Kreuz Jesu in Lachen besucht, um gemeinsam die Messe zu feiern und über die Lage in seiner Heimat zu informieren. Dabei sprach er vor allem über eines: Die immer weiter eskalierende Gewalt in Nigeria gegen Christinnen und Christen.

Ein Land mit vielen grossen Problemen

Obiora Ike ist ein vielseitig gebildeter Akademiker, der neben den verschiedenen Dialekten seiner Heimat Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch spricht. Daher versteht er es, in den Schweizer Gemeinden in fliessendem Deutsch ein lebendiges Bild seiner Heimat zu vermitteln.

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«In Nigeria leben über 220 Millionen Menschen, im Norden ist die Sahara, im Süden Sümpfe mit mächtigen Bäumen und das Meer, es gibt fünf verschiedene Vegetationszonen in diesem grossen Land.» Für ihn ist Nigeria mit seinen tiefreligiösen Menschen ein gutes, von Gott gesegnetes Land, das leider auch vor grossen Problemen steht. Von den reichen Erdschätzen profitiert nur eine kleine Elite. Korruption macht es schwierig, die sozialen Probleme in den Griff zu bekommen, und radikalislamische Gruppen terrorisieren die Bevölkerung.

«Gemeinsam Lösungen finden»

«Kaum ein Tag vergeht», berichtet Obiora Ike, «ohne dass irgendwo Menschen, meistens sind es Christinnen und Christen, durch Terrorgruppen wie Boko Haram gewaltsam zu Tode kommen. Und wir fragen uns, wieso muss das sein, dass man im Namen Gottes andere Menschen umbringt!» Er erinnert eindringlich daran, dass im Dezember 2023 in einer einzigen Nacht gegen 200 Christinnen und Christen ermordet wurden.

«Jeden Tag geht das so. Vor einigen Tagen gab es wieder ein schweres Attentat. Ständig werden Schulen angegriffen, Kirchen zerbombt, Menschen getötet. «Die Welt darf das Schicksal der Christen in Nigeria nicht ignorieren. Was dort heute passiert, kann morgen auch anderswo eintreten. Wir müssen zusammenstehen und gemeinsam Lösungen finden.»

 

Redaktion March24 & Höfe 24 / Peter Knuchel