Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin

Fernwärme aus Seewasser: So wird die Stadt Zürich Netto-Null erreichen

Zürich steht mitten in einer klimafreundlichen Transformation, die Generationen prägen wird.  Dazu gehört auch die Nutzung des Seewassers als Fernwärme.
Zürich steht mitten in einer klimafreundlichen Transformation, die Generationen prägen wird. Dazu gehört auch die Nutzung des Seewassers als Fernwärme. Bild: zvg./ewz.
Die Stadt Zürich hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 will sie Netto-Null erreichen. Ein Schlüssel zum Erfolg ist die innovative Nutzung von Seewasser. Dieses soll ganze Stadtteile umweltfreundlich heizen und kühlen.

Die Stadt Zürich plant Grosses: Bis 2040 will sie das Ziel von Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen erreichen. Dabei ist die Umstellung der Energieversorgung ein Schlüssel zum Erfolg. Aktuell entstehen 35 Prozent der Treibhausgase in der Schweiz durchs Heizen von Gebäuden. Das will ewz ändern und baut deshalb sein Fernwärmenetz aus.

Neue Lösungen für alte Probleme

Fernwärme funktioniert wie eine grosse Zentralheizung. Anstatt in jedem Gebäude getrennt Wärme zu erzeugen, kommt die Wärme für eine Region aus einer zentralen Quelle. Das Konzept ist nicht neu, sondern geht auf das Jahr 1973 zurück. Damals begann Zürich, Abwärme aus der Kehrichtverbrennung zu nutzen.

ewz liefert heute bereits Fernwärme aus nachhaltigen Quellen wie Seewasser oder der Abwärme aus gereinigtem Abwasser. Und das ist erst der Anfang: Bis 2040 sollen 60 Prozent der Stadt durch Fernwärmenetze versorgt werden.

Klimafreundliche Energie für eine moderne Stadt

Zürich hat die Vorteile lokaler Energiequellen erkannt. Diese reichen von Abwärme aus Rechenzentren oder der Abwasserreinigungsanlage bis hin zu Grundwasser und Holz. Der Seewasserverbund, der Wasser aus dem Zürichsee nutzt, ist ein perfektes Beispiel. Mit solchen Projekten könnte die Stadt schon bald viele Quartiere gleichzeitig mit Wärme und teils Kälte versorgen.

Aktuelle Meilensteine des Generationenprojekts

Ein Highlight auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Zukunft ist das neue Projekt CoolCity. Ein Microtunnel soll bis 2025 vom Basteiplatz in Richtung Bürkliplatz gebaut werden und den bestehenden Seewasserverbund Fraumünster mit dem Versorgungsgebiet CoolCity verbinden. Das eröffnet grosse Möglichkeiten: 500 Gebäude in der Innenstadt können künftig mit natürlicher Wärme und Kälte aus Seewasser versorgt werden.

Ein weiteres spannendes Projekt entsteht im Stadtteil Seefeld. Die neue Energiezentrale in der Kantonalen Schule für Berufsbildung versorgt noch dieses Jahr 120 Liegenschaften mit Wärme und Kälte aus Seewasser. Weitere innovative Projekte sind bereits in Planung und werden im Herbst 2024 enthüllt. Zürich steht mitten in einer klimafreundlichen Transformation, die Generationen prägen wird. 

Eine oft gestellte Frage: Wo ist Fernwärme möglich und wo nicht? Diese Stadtkarte klärt auf. Bild: zvg.

Mehr Informationen zum Thema: www.ewz.ch/fernwaermeausbau

Zum Thema Coolcity

Zum Thema Seefeld

  • So funktioniert saubere Energie: Ein Microtunnel soll bis 2025 vom Basteiplatz in Richtung Bürkliplatz gebaut werden und den Seewasserverbund stärken. Bild: zvg./Stadt Zürich
    1 / 2
  • Die Fernwärme ist ein Generationenprojekt. Bild: zvg.
    2 / 2
pd/Zürich24