Die Meldungen sorgen regelmässig für rote Köpfe: Wolfsrisse von Nutztieren. Diese wurden in den vergangenen Jahren vereinzelt auch in und um Ausserschwyz verzeichnet. Schnell werden Rufe nach Abschüssen des streng geschützten Tieres laut – denen sich Naturschutzorganisationen wiederum entgegenstellen. Der Wolf ist seit 1995 wieder in der Schweiz heimisch, die Population gedeiht – und polarisiert.
Eine repräsentative Umfrage dieser Zeitung zeigt, auch im Kanton Schwyz hat der Wolf einen schweren Stand – zumindest bei einem Teil der Bevölkerung. Rund zwei Fünftel der Befragten möchte weniger Wölfe im Kanton. Nur rund ein Viertel möchte den Wolf stärker schützen und gleichviele bevorzugen weder eine Beschränkung der Population noch mehr Schutzmassnahmen. Wobei sich Jüngere eher für Wolfsschutz aussprechen. Von den über 55-Jährigen befürworten hingegen über die Hälfte der Befragten eine Beschränkung des Bestands.
Klar ist: Eine Versachlichung der Wolf-Thematik tut not – in diesem Sinne erstellte der Kanton 2018 das «Konzept Wolf Schwyz» – eine kantonale Vollzugshilfe analog zur Bundesebene. Der Kern davon: Schutz des Wolfes aber auch Schutz vor ihm.
Mit dem Wachsen des Wolfbestandes wachsen auch die Probleme – wie kürzlich der Angriff eines Wolfsrudels auf einen Herdenschutzhund in den Flumserbergen zeigt. Mit der Teilinkraftsetzung des Jagdgesetzes und dem ersten Teil der Teilrevision der Jagdverordnung von Dezember 2023 will der Bund unter anderem präventive Abschüsse von Wolfsrudeln ermöglichen. Dagegen regt sich Kritik von Naturschutzverbänden, die eine massive Dezimierung der Wölfe fürchten, aber auch von Kantonen. In seiner Vernehmlassungsantwort vom Juli kritisierte der Kanton Schwyz die revidierte Jagdverordnung als unvollständig und mit wesentlichem Mehraufwand verbunden.