Home Region Sport Agenda Schweiz/Ausland Magazin
Lachen
26.09.2020
06.05.2022 15:34 Uhr

Super-Food direkt vor der Haustüre

Bild: hp
Wildblumen sind vielfach essbar und wachsen fast überall: Ein Spaziergang mit der Heilpflanzenfachfrau Jasmin Ursprung aus Lachen macht «gluschtig».

Ein Spaziergang mit der Heilpflanzenfachfrau Jasmin Ursprung aus Lachen macht Lust, einige der angetroffenen Wildblumen gleich auszuprobieren. Als Gratis-Super-Food empfiehlt sie die Samen der Brennnessel, welche knackig und nussig zugleich schmecken sollen. Oder die leuchtend rote Hagebutte, die für eine köstliche Hagebutten-Tarte verwendet werden kann. Der Spitzwegerich ist als wahrer Tausendsassa bekannt. Er hilft bei Reizhusten und lockt im Frühling mit Knospen, die nach Champignons schmecken. Jetzt im Herbst werden die braunen Samen gesammelt und frisch oder getrocknet über den Salat gestreut. Der wildwachsende Oregano duftet nach Süden und wird darum auch Pizzakraut genannt. Und wer lieber Wildpflanzen in flüssiger Form zu sich nehmen will, dem empfiehlt die Phytotherapeutin einen Schnaps aus jungen Baumnüssen, welche im Juni gepflückt und eingelegt werden. Der Schnaps wird nach einiger Zeit dunkelbraun und soll ein ausgezeichnetes Aroma haben. 

«Die meisten Wildkräuter haben aber einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack», erklärt Ursprung. «Viele haben einen hohen Anteil an Bitter- und Gerbstoffen. Das kommt daher, weil sie sich vor Tierfrass schützen wollen.» 

Auf dem Spaziergang treffen wir mehrmals auf den Stinkenden Storchenschnabel, im Volksmund auch Ruprechtskraut genannt. Sein strenger Geruch soll ähnlich dem Stinkenden Storchenschnabel gerochen haben. Hinter diesem unschönen Namen steckt aber ein kräftiges Heilkraut. Bei Halsschmerzen kann ein Auszug dieser Pflanze als Gurgelmittel oder das frische Kraut als kühlender Halswickel genutzt werden. Im Volksmund soll er auch bei der Empfängnis unterstützen. Auf dem weiteren Spaziergang treffen wir auf verschiedene Arten von Storchenschnabel-Pflanzen, welche in Gärten angepflanzt wurden. Deren Heilwirkung ist ungeklärt, essen kann man sie aber alle. 

Staunen, geniessen und etwas dazulernen

Jasmin Ursprung arbeitet hauptberuflich als diplomierte Aktivierungsfachfrau und hat sich zusätzlich als Coach und Phytotherapeutin ausbilden lassen. Nebst persönlichen Coachings, welche sie ihren Klienten in der Natur anbietet, leitet sie mehrmals im Jahr Wildblumenspaziergänge oder Wanderungen in den Alpen. Der bewusste Kontakt und die Faszination zur Natur, sowie Staunen und Geniessen sind für sie ein zentraler Bestandteil des Ganzen. Bei ihren Wegbegleitungen oder bei einem Coaching ist ihr wichtig, Aha-Erlebnisse wie: «So einfach könnte es sein, wenn man weiss, wie» oder: «Das kann ich fast nicht glauben, dass diese unscheinbare Pflanze eine solch starke Wirkung hat», hervorzurufen. 

www.naturspruenglich.ch 

Heidi Peruzzo, Redaktion March24 & Höfe 24