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Kanton
12.11.2024

Schwyzer Wasserkraft hat wenig Ausbaupotenzial

Die mittlere jährliche Produktion des Kraftwerks Wägital beträgt 128 GWh.
Die mittlere jährliche Produktion des Kraftwerks Wägital beträgt 128 GWh. Bild: Archivbild, March24
Über 70 Prozent der Stromproduktion im Kanton Schwyz geschieht mit Wasserkraft. Das Amt für Umwelt und Energie hat 70 Abschnitte auf eine mögliche zusätzliche Stromproduktion untersucht.

Der Strombedarf im Kanton Schwyz beträgt jährlich rund 900 GWh. Die jährliche Stromproduktion jedoch schwankt – je nach Niederschlagsmengen – zwischen 400 und 500 GWh. Dabei ist der produzierte Bahnstrom des Etzel-Kraftwerks mit der Nutzung des Sihlsees nicht eingerechnet.

70 Gewässerabschnitte untersucht

Um die künftige Stromversorgung nachhaltig zu sichern, hat der Bund die Kantone beauftragt, ihre Gewässer bezüglich Eignung für die Wasserkraftnutzung zu untersuchen. Das Amt für Umwelt und Energie hat sämtliche Gewässer mit einem Abfluss von mehr als 200 Litern pro Sekunde geprüft. Dabei wurden die Schutz- und Nutzinteressen gegeneinander abgewogen und bewertet. Die nun vor liegende Untersuchung zeigt, dass die Wasserkraft im Kanton Schwyz bereits heute sehr gut ausgebaut ist und nur noch wenig Potenzial für eine zusätzliche Stromproduktion vorhanden ist. Von den 70 untersuchten Gewässerabschnitten gibt es 17, welche noch ein kleines, bisher ungenutztes Potenzial aufweisen.

Potenzial bereits ausgeschöpft

Das Nutzungsinteresse der Wägitaler Aa wird im Bericht mit mehr als zehn GWh/J als hoch bezeichnet. In der Studie geht hervor, dass eine neue oder zusätzliche Wasserkraftnutzung für diesen Gewässerabschnitt nicht möglich ist. Der Grund: Es handelt sich dabei um eine Restwasserstrecke.

Ein Teil der Sihl-Strecke, welche an Schindellegi vorbeifliesst, wird als «wertvolles Gewässer» eingeschätzt. Bei diesem Teilstück müsste bei einem Ausbau zwischen Schutz- und Nutzungsinteresse abgewogen werden. 

Wirtschaftlichkeit nicht geprüft

Ob künftig eines dieser Gewässer auch wirtschaftlich für die Wasserkraftnutzung geeignet ist, wurde nicht untersucht. Dazu müssten durch einen künftig interessierten Kraftwerkbetreiber genauere Untersuchungen durchgeführt werden. Erst dann würden mögliche Fassungs- und Kraftwerkstandorte festgelegt, Erschliessungsmöglichkeiten geprüft und dann auch noch Wasserflussmessungen durchgeführt.

Departement für Umwelt Kanton Schwyz, Redaktion March24 & Höfe24