Mit der Energiewende kommen auch alte Gewohnheiten auf den Prüfstand. So versuchen viele Stromnutzerinnen und -nutzer immer noch, möglichst viele Stromgeräte nachts laufen zu lassen beziehungsweise aufzuladen. Das betrifft vor allem energieintensive Anlagen wie Wärmepumpen, Wasserboiler, Elektroheizungen, Abwasch- und Waschmaschine und vermehrt natürlich auch E-Autos. DerDoppeltarif mit dem Hochtarif tagsüber und dem Niedertarif nachts ermuntert die Stromkundinnen und -kunden geradezu zu diesem gut gemeinten Nutzungsverhalten.
Flexibilität ist beim Strom gefragt
Doch das sei nicht mehr zeitgemäss, heisst es beim EW Höfe. Vielmehr gelte es heutzutage, den tagsüber vermehrt verfügbaren Solarstrom zu nutzen. Deshalb schafft das EW Höfe bis nächstes Jahr den Doppeltarif ab und führt einen «Einheitstarif mit Leistungskomponente » ein. Dies bezeichnet CEO Arne Kähler jedoch nur als einen Zwischenschritt. Ziel seien nämlich Flexibilitätstarife. Das heisst, gewisse Geräte können so geschaltet werden, dass sie exakt dann Strom verbrauchen, wenn auch wirklich Strom vorhanden ist. Das soll sich auch finanziell lohnen, und zwar für die Kundschaft mit den Leistungstarifen wie für das EW Höfe mit seiner teuren Strominfrastruktur.
Höfe lückenlos mit Smart-Meter
«Je tiefer die Spitzenlast, desto tiefer die Kosten», bringt es Kähler nämlichauf den Punkt. Und hier spielen die Smart-Meter eine entscheidende Rolle: Bis Ende Jahr sollen diese in der ganzen Region Höfe zu hundert Prozent «ausgerollt», also installiert sein. Das heisst, der Stromverbrauch kann dann nahezu überall in Echtzeit beobachtet werden. So können in nicht allzu ferner Zukunft die «nächtlichen Stromverbraucher » bald durchschlafen und die Technik entscheiden lassen, wann am besten und günstigsten wie viel Strom bezogen wird.