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19.05.2025

Pädokriminalität in Zürich

Die Zürcher Polizei wertet digitale Beweismittel aus – oft ein Wettlauf gegen die Zeit. Präventionsangebote sollen helfen, Taten schon im Vorfeld zu verhindern.
Die Zürcher Polizei wertet digitale Beweismittel aus – oft ein Wettlauf gegen die Zeit. Präventionsangebote sollen helfen, Taten schon im Vorfeld zu verhindern. Bild: pixabay.com
Pädokriminalität im Internet stellt Polizei und Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Auch Zürich sieht sich mit einer konstant hohen Zahl von Verdachtsfällen konfrontiert.

Wie in anderen Kantonen erhält auch die Zürcher Kantonspolizei jedes Jahr eine hohe Zahl an Verdachtsmeldungen zu Kinderpornografie im Netz, häufig über das Bundesamt für Polizei (Fedpol), das wiederum vom US-amerikanischen National Center for Missing and Exploited Children beliefert wird. Die Polizei untersucht jeden Hinweis, doch der Aufwand ist enorm. Besonders bei der Aufdeckung von Netzwerken oder der Überwachung verdächtiger Online-Aktivitäten stösst die Polizei an ihre Grenzen.

Trotzdem gelingt es in einem grossen Teil der registrierten Fälle, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Allein im Jahr 2023 konnten zahlreiche Verfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Experten warnen jedoch vor dem riesigen Dunkelfeld, denn leider bleiben zu viele pädosexuelle Straftaten verborgen.

Prävention statt Eskalation

Seit 2021 betreibt die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich eine Präventionsstelle für Menschen mit pädophilen Neigungen. Ziel ist es potenzielle Täter frühzeitig zu erreichen, bevor sie straffällig werden.

Mehr als 2000 Personen haben das anonyme und kostenlose Therapieangebot bereits in Anspruch genommen, darunter nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige. Viele Klienten schaffen es, mit therapeutischer Unterstützung ein gesetzeskonformes und sozial integriertes Leben zu führen.

Auch andere Kantone, wie Luzern, orientieren sich inzwischen am Zürcher Modell. 

Zürich24