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Tuggen
21.11.2019
28.11.2019 18:07 Uhr

Post zieht definitiv in die Gemeindeverwaltung

Der Tuggner Gemeindepräsident René Knobel in den Räumlichkeiten der Liegenschaft Schäfli, wo die Gemeinde künftig Postdienstleistungen anbieten will.
Der Tuggner Gemeindepräsident René Knobel in den Räumlichkeiten der Liegenschaft Schäfli, wo die Gemeinde künftig Postdienstleistungen anbieten will.
Tuggen verliert seine Post. Ab dem nächsten Frühjahr können die täglichen Postgeschäfte in der Gemeindeverwaltung in der Liegenschaft «Schäfli» erledigt werden.

Im letzten Mai informierte die Post am Informationsanlass, dass die Bevölkerung am Postschalter in Tuggen markant weniger Postgeschäfte tätigt: Von 2010 bis 2018 betrug der Rückgang bei den Einzahlungen 36 Prozent, bei den Briefen gar 41 Prozent.

Die Bürger waren von den ursprünglichen Plänen, künftig Postdienstleistungen im Volg anzubieten, alles andere als begeistert. Am Grundsatzentscheid der Post, die Filiale in Tuggen zu schliessen, gab es nichts mehr zu rütteln.

Deshalb entschloss sich, die Gemeinde selbst zur Post zu werden und die Dienstleistungen der Post künftig in der Gemeindeverwaltung, in der Liegenschaft «Schäfli» an der Zürcherstrasse 12, anzubieten. 

Die genau gleichen Dienstleistungen wie die bestehende Postfiliale wird die Gemeinde jedoch nicht anbieten können. Auch bei der in die Gemeinde integrierten Variante handelt es sich um eine sogenannte «Filiale mit Partner» mit einem leicht eingeschränkten Angebot. Möglich sind dort Sendungsaufgaben und -abholungen sowie Geldbezüge mit der PostFinance Card bis 500 Franken und bargeldlose Einzahlungen. Auch soll es Postfächer geben. Ein weiterer Unterschied werden die Öffnungszeiten sein. So bleibt die Post in der Gemeindeverwaltung am Samstag geschlossen. Dafür besteht am Freitag über die Mittagszeit die Möglichkeit, die Dienstleistungen zu nutzen.

Von der Post ist unterdessen auch das Okay für diese Lösung eingetroffen. Geplant ist, dass die Gemeinde frühstens im ersten Quartal 2020 die Dienstleistungen der Post übernimmt. 

Informierten die Bevölkerung über die Veränderungen im Postangebot in der Gemeinde Schübelbach: (v. l.) Thomas Simeon, Leiter Region Südostschweiz, Florian Amstad, Leiter Gebiet Lachen, Xaver Blaser, Leiter Briefzustellregion Siebnen, und Bruno Bleisch, Spezialist Netzentwicklung.

Die Situation in Buttikon

Die Poststelle in Buttikon wird durch eine Filiale mit Partner im Denner ersetzt. «Es geht nicht darum, dass in diesen Filialen schlecht gearbeitet wird, die Familie Bruhin hat das sehr gut gemacht», wurde dazu fest gehalten. Vom Volumen her stehe die Filiale in Siebnen höher im Kurs als diejenige in Buttikon, so die Verantwortlichen.

In Schübelbach gab es diese Filiale mit Partner bereits seit 2013. Da die Bäckerei Wüst aber am 26. Juni ihr Geschäft geschlossen hat, steht das Dorf zurzeit ohne Post da, und die Einwohner müssen nach Siebnen fahren, um ihre Postgeschäfte zu erledigen.

Bruno Bleisch, Spezialist Netzentwicklung, erläuterte, dass die Post im Dialog mit der Gemeinde Schübelbach zwei Modelle für die Filiale in Buttikon geprüft habe: Filiale mit Partner oder Hausservice. Man habe sich für die Filiale mit Partner entschieden. Denner und die Post würden bereits in Bilten und Schänis zusammenarbeiten, und alle drei Läden würden vom selben Geschäftsführer geführt. «Ein grosses Plus der Filiale mit Partner sind die längeren Öffnungszeiten», führte Bleisch aus.

So können die Buttikner nach wie vor Briefe und Pakete abgeben und abholen, Bargeld beziehen und Einzahlungen tätigen. Letzteres sei jedoch nur mit einer Debitkarte möglich, so Bleisch. «Bareinzahlungen können am Domizil erledigt werden. Das heisst, dass das Zustellpersonal die Bareinzahlungen entgegennimmt», führte er aus. 

Seit 18. November im Denner

Xaver Blaser, seit August Leiter der Zustellregion Siebnen, erklärte den Anwesenden, dass die Hauszustellung weiterhin erfolge. «Ausserdem wollen wir auch weiterhin Postfächer anbieten. Dazu braucht es aber einen Standort und eine Bewilligung», so Blaser.

Thomas Simeon erläuterte danach die weiteren Schritte. Momentan laufen die Vorbereitungsarbeiten. «Die Mitarbeiter werden vorgängig geschult und in den ersten zwei Wochen von uns begleitet», führte er aus. Am 18. November wird die Filiale mit Partner in Betrieb genommen. «Machen Sie nicht die Faust im Sack, probieren Sie es aus», bat Simeon.

red