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Altendorf
22.11.2019

Altendorf behält seinen Steuerfuss

Das Schulhaus Pfarrwis von 1940 genügt den heutigen Raumbedürfnissen nicht mehr, weshalb es durch einen Neubau ersetzt werden soll.
Das Schulhaus Pfarrwis von 1940 genügt den heutigen Raumbedürfnissen nicht mehr, weshalb es durch einen Neubau ersetzt werden soll.
In einem übervollen Saal präsentierte der Gemeinderat Altendorf den Voranschlag und den Steuerfuss für das Jahr 2020. Der Antrag von Kantonsrat Walter Züger (SVP), den Steuerfuss um fünf Prozent zu senken, wurde abgelehnt.

"Das war lebendige Demokratie!", schloss Gemeindepräsident Beat Keller die über dreistündige Gemeindeversammlung in Altendorf. Rund 200 Altendörflerinnen und Altendörfler waren an diesem Abend gekommen, um direkt über die weitere Entwicklung des Dorfs mitzubestimmen. Sie machten von ihrem Recht, sich zu Sachverhalten zu äussern und Anträge zu stellen, Gebrauch und diskutierten rege. Am meisten zu reden gab der Antrag von Kantonsrat Walter Züger (SVP), den Steuerfuss um fünf Prozent zu senken. Neben der Genehmigung des Steuerfusses standen auch der Voranschlag 2020 und die Beschlussfassung über den Planungs- und Projektierungswettbewerbskredit für die Schulraumerweiterung und den Neubau einer Parkierungsanlage auf der Traktandenliste. 

2,56 Millionen Aufwandüberschuss

Im Voranschlag 2020 steht ein Aufwand von rund 25,28 Millionen Franken einem Ertrag von 22,72 Millionen Franken gegenüber. Damit fällt der Aufwandüberschuss rund 250  000 Franken höher aus als im Budget für 2019. Säckelmeister Markus Suter erklärte: «Die Folgekosten der personellen Ergänzungen im 2019 und die Umstellung der Gemeindeverwaltungssoftware im nächsten Jahr sind der Grund für den höheren Aufwandüberschuss.» Zudem werde die Gebührenfakturierung von Wasser, Abwasser und Kehricht an die Elektrizitätsversorgung Altendorf AG (EVA) ausgelagert. Dadurch entstünden Einmalkosten. 

Die Investitionsrechnung umfasst Nettoinvestitionen von 3,78 Millionen Franken, dies für die Erstellung des Parks am See, diverse Strassensanierungen, die Aufwertung von zwei Bushaltestellen an der Zürcherstrasse, eine neue Strassenbeleuchtung und neue Kommunalfahrzeuge sowie für die Renaturierung des Talbachs. Die Investitionen der Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser sind im Jahr 2020 noch durch Anschlussgebühren und Reserveentnahmen gedeckt. Und auch die Wettbewerbs- und Planungskosten der geplanten Schulraumerweiterung sind durch die Reserveentnahme aus dem Infrastrukturfonds kostenneutral. 

«Wollen verlässlicher Partner sein»

Aufgrund ebendieser Investitionen im Schulbereich will der Gemeinderat den Steuerfuss auf dem Niveau der Steuersenkung 2019 belassen. Daran störten sich mehrere aus der Versammlung. 

50  000 Fr. für «Energiestadt»-Label

Es war Albert Knobel, der zwei Anträge stellte, sich mindestens elfmal zu Wort meldete und der eine weitere kleinere Diskussion um das «Energiestadt»-Label entfachte. Dabei handelt es sich um einen Topf, mit dem Förderer von Energie-Projekten unterstützt werden sollen. Ausserdem geht es darum, die öffentliche Infrastruktur in Altendorf energietechnisch zu überprüfen. Knobel beantragte, die dafür budgetierten 50  000 Franken zu streichen. «Macht man nur noch etwas für die Umwelt, wenn man dafür ein Budget gesprochen bekommt?», stellte er die Frage in den Saal. Der Antrag wurde deutlich abgelehnt. 

Anlässlich der GV informierte Beat Keller auch über den Stand laufender Projekte. Beim Fahrverbot Bleikenweg sei man trotz Bundesgerichtsentscheid weiter in Verhandlung mit der Flurgenossenschaft und hoffe auf «eine tragbare Lösung für alle». Bei den Sanierungsarbeiten der Breitenstrasse dürfte der Einbau des Belags in den nächsten Wochen etwas Ruhe bringen, und das Verfahren betreffend dem Park am See ist noch hängig. Betreffend der Teilrevision der Nutzungsplanung habe man eine Umfrage gestartet, an der sich alle beteiligen könnten.

Anouk Arbenz