Mit knallroten Nasen vom zu grossen Alkoholkonsum muss die Idee, eine reine Weihnachtsband zu gründen, entstanden sein. Oder wie sonst lässt sich wohl erklären, dass vier Männer freiwillig in kitschige Baumwollpullover mit Rentier-, Nikolaus-, Lebkuchen- oder Wintersujets schlüpfen und dann auch noch vor Publikum Weihnachtslieder zum Besten geben?
Roger Leuenberger, Sänger und Musiker aus Schindellegi, erzählt, dass es ursprünglich zwar schon eine Schnapsidee gewesen sei, nicht aber im alkoholischen Sinn. «In einer lustigen Gesprächsrunde kam uns die Idee, als Weihnachtsband aufzutreten.» Nicht als Smoking tragende Gospelsänger, sondern eben in kitschig, amerikanischer Festbekleidung und mit den etwas anderen Weihnachtsliedern im Repertoire.
Erste Gigs vor erster Probe
Anstelle sich als Erstes mit den Bandkollegen Patrick Geser
und Matthias Spitz zum Proben zu treffen, widmeten sich Leuenberger und Tschopp dem Booking: «Noch bevor wir das erste Mal in dieser Form zusammen gespielt, geschweige denn Aufnahmen von uns hatten, wurden wir schon für die ersten Konzerte gebucht», so Leuenberger.
Weil die vier Musiker sich und das jeweilige Können bereits viele Jahre kennen, konnte die Auswahl der Lieder telefonisch getroffen werden. «Die Weihnachtslieder haben wir an einer Handvoll Proben neu arrangiert und aufgenommen, bevor sie jeder für sich zu Hause geübt hat», erklärt Roger Leuenberger. Doch wer nun glaubt, dass es sich bei den Weihnachtsliedern um «Stille Nacht», «Oh Tannenbaum» oder «Oh du fröhliche» handelt, der irrt gewaltig. «All diese Klassiker spielen wir nicht», klärt der Schindellegler auf. Die bekanntesten, die sie spielen, sind «Let It Snow», «White Christmas» oder «Rockin’ Around The Christmas Tree» – alle in einer erfrischend frechen, rockigen, amerikanischen Country-Rockabilly-Mischung.
Fortsetzung folgt?
In den letzten Wochen konnten die Rockin’ Rudolphs von Schindellegi über Zürich, Winterthur, Frauenfeld bis Wattwil eine richtige Christmas-Tour mit über zehn Konzerten spielen. Weil auch die Reaktionen des Publikums und der Veranstalter sehr gut ausgefallen sind, kann er sich eine Fortsetzung im nächsten Jahr vorstellen.