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Lachen
07.06.2021
07.06.2021 10:46 Uhr

Tour de Suisse-Zuschauer im Zielbereich unerwünscht

Ab Montagmorgen wird die St. Gallerstrasse in Lachen für die Tour de Suisse gesperrt.
Ab Montagmorgen wird die St. Gallerstrasse in Lachen für die Tour de Suisse gesperrt. Bild: pp
Halt in Ausserschwyz: Heute Montag fungiert Lachen als Tour de Suisse-Zielort, morgen wird am selben Ort gestartet und der ganze Tross fährt durch die Höfe. Für das lokale OK gibt es diverse Hindernisse.

Erinnerungen an Einsiedeln als Etappenort der Tour de Suisse vor zwei Jahren werden wach: Tausende von Zuschauer säumten die Zieleinfahrt und am Abend gab es ein richtiges Volksfest. Bilder, die man Anfang nächster Woche in Lachen so sicher nicht sehen wird. Denn: Zuschauer wird es heuer im abgesperrten Zielraum keine haben. 

Die Corona-Massnahmen sehen vor, dass die Tour auf ein reines Radrennen reduziert wird. Deshalb wird auch in Lachen der gesamte Start- und Zielbereich für Zuschauer gesperrt. Und zwar richtig. Auf Anfrage erklärt Stefan Näf, Projektleiter Tour de Suisse bei der Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG: «Das Ziel in der St. Gallerstrasse ist nicht zugänglich. Wir müssen das Gelände 100 Meter vor und nach der Ziellinie absperren und zum Teil mit Sichtschutz einkleiden.» 

Von aussen nicht rein sehen

Konkret heisst das: Die Zielgerade auf der St. Gallerstrasse bis zum Ziel-Strich (bei der Abzweigung Alpenblickstrasse) wird mit Werbebanden ausgekleidet und den ganzen Montag über herrscht dort striktes Fahrverbot. 

Rund um die Banden stehen bei der Ankunft des Rad-Trosses Helfer und Securitas, die sicherstellen, dass sich in diesem Bereich möglichst keine Zuschauer aufhalten. Wenn es in diesem Bereich Leute haben sollte, müssten sie eine Maske tragen. 

Der Bereich hinter dem Zielstrich, vor allem auf dem Parkplatz-Areal der ehemaligen Swagelok, wird noch stärker abgeschottet: Es wird mit Baustellengittern und Vlies umrandet und so vor äusseren Blicken geschützt. Dort steht unter anderem der SRF-Übertragungs-wagen und die Siegerehrung wird ohne Fans ebenfalls auf diesem Gelände durchgeführt. Dabei sein wird auch der aktuelle Lachner Gemeindepräsident Emil Woodtli. 

Glück haben lediglich die VIPs, die im exklusiven Gastro-Bereich für Sponsoren der Kapelle-Gartenwirtschaft (Montag) oder im Marina (Dienstag) ihren fixen Platz finden. 

Maskenpflicht entlang der Strecke

Bevor der Tross der Tour de Suisse jedoch in Lachen eintrifft, geht es via Reichenburg, Buttikon, Tuggen, Wangen, einen Bergpreis im «Stutz» oberhalb Altendorfs und dann wieder zurück nach Lachen. «Der Bergpreis soll das Feld vor dem Zielsprint auseinander ziehen», erklärt Stefan Näf. Ursprünglich war eine andere Route mit mehr Bergpreisen in der March geplant gewesen. 

Näf sagt diplomatisch: «Offiziell freuen wir uns sehr auf die Tour de Suisse, aber schaut bitte den Live-Stream.» Eventuell könnte es auch sein, dass die Töffpolizisten, die dem Radrennen vorausfahren die Zuschauer an der Strecke auf die Maskenpflicht hinweisen. Die Organisatoren sind realistisch: Vor allem unterwegs rechnet man mit Zuschauern.

Strasse und Parkplätze gesperrt

Die Aufbauarbeiten für den Zielbereich auf dem ehemaligen Swagelok-Parkplatz beginnen bereits am Sonntagabend. Die komplette Sperrung der St. Gallerstrasse sowie die Banden an der Zielgeraden und der Sichtschutz folgen dann am Montagmorgen ab 7 Uhr. Ab Montagabend, etwa um 18 Uhr, wird an der St. Gallerstrasse alle Infrastruktur wieder abgebaut. Dann wird alles ans Startgelände beim Marina verschoben. Dazu gehört auch die Sperrung des gesamten Parkplatzes Äussere Haab sowie ein Sichtschutz am Seeufer. Das temporäre Parkverbot ist bereits jetzt angekündigt.

Am Dienstag erfolgt der Startschuss der dritten TdS-Etappe um12.45 Uhr beim Marina, bevor das neutralisierte Rennen dem See entlang in Richtung Altendorf führt, wo die Strecke dann fürs Rennen frei gegeben wird. Den Startschuss gibt der ehemalige Gemeindepräsident Pit Marty. Die Etappe führt weiter in Richtung Pfäffikon und durch das Dorf Schindellegi via Hütten bis nach Pfaffnau im Kanton Luzern. 

Finanziell auf Kurs

Für die Organisatoren bedeutet der Etappenort Lachen und die Umsetzung aller Schutzmassnahmen eine grosse Herausforderung. «Es ist etwas undankbar zu organisieren. Wir müssen schauen, dass die Bevölkerung ja nicht vorbei kommt», bedauert der Projektleiter. Im Ziel- und Startbereich werde sicher eine spezielle Stimmung herrschen. 

Trotzdem sei man unterdessen auch vom Budget her «gut unterwegs», es wurden bereits um die 220'000 Franken generiert. 

Logiernächte bleiben in der Region

Trotz des ausbleibenden Volksfests hinterlässt die Tour de Suisse im Etappenort und in der weiteren Region zwischen 600 bis 1000 Logiernächte. Diese grosse Anzahl Betten steht in Lachen selber nicht zu Verfügung. Deshalb wird der Tross in die weitere Region verteilt. In Ausserschwyz residieren TdS-Beteiligte im Marina in Lachen, im Sihlpark Hotel in Schindellegi oder auch im Seedamm Plaza in Pfäffikon. «Je nach geografischer Distanz der Etappenorte übernachten manche Teams gleich zwei Mal in unserer Region», erklärt Näf.

Zudem gehen die Bilder der diesjährigen Tour de Suisse um die ganze Welt. Der Broadcast wird in 110 Länder ausgestrahlt und das SRF zeigt sogar 120 anstatt nur 90 Minuten live-Übertragung aller Etappen.

Patrizia Baumgartner, Redaktion March24 & Höfe 24