Die Verbote müssen eingehalten werden!
Landammann Kaspar Michel eröffnet die Pressekonferenz.
Sicherheitsdirektor André Rüegsegger gibt einen Überblick zur Lage und zu den Massnahmen des Bundesrates, er lässt die bisherigen Verordnungen Revue passieren.
Aktuell gibt es im Kanton Schwyz 27 an Coronavirus erkrankte Personen.
Die Tätigkeit des Sonderstabs Coronavirus lief bereits am 27. Februar an. Bis am letzten Wochenende war dieser im Einsatz. Jetzt hat jedoch der kantonale Führungsstab (KFS) den Sonderstab Coronavirus abgelöst. Das war eine Folge der Entwicklung und auch zur Entlastung der Fachpersonen. Die Leitung des KFS liegt bei Magnus Sigrist.
Landesstatthalterin Petra Steimen: Das Virus trifft uns mit einer Härte und Konsequenz, die wir uns im Voraus kaum vorstellen konnten. Der Sonderstab Coronavirus hat funktioniert, die Gesundheit unserer Bevölkerung hat die oberste Priorität. Es liegt nun an uns, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, um das Patientenaufkommen zu bewältigen.
Gestern Montag wurden vom Bundesrat die Massnahmen verschärft. Wichtig dabei: Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten ist sichergestellt. Der Kanton Schwyz ist stark, wir brauchen jedoch die Solidarität jedes Einzelnen.
Michel: Es ist im Moment schwierig, zur Wirtschaft verlässliche Aussagen zu machen. Klar ist, dass die herausfordernde Situation ungeahnte Konsequenzen hat. Der Regierungsrat will im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Die Arbeiten und Koordinationen laufen jetzt mit Hochdruck. Es gilt auch die bestehenden Instrumente zu nutzen und allenfalls auszubauen. Für Kurzarbeitsentschädigung sind bis heute Nachmittag in Schwyz über 100 Anträge eingegangen. Das Ziel lautet die entsprechenden Bewilligungen schnell erteilen zu können.
Zweitens geht es ums Thema Bürgschaften: KMUs mit finanziellen Engpässen werden verbürgte Kredite zur Verfügung gestellt. Die Regierung prüft aktuell diese Massnahme mit Mitteln aus dem Bürgschaftsfonds zu ergänzen.
Eine weitere Liquiditätsüberbrückung und Finanzhilfe wird von der Regierung geprüft, wie auch die Unterstützung der besonders betroffenen Unternehmen. Das Finanzdepartement schafft aktuell die nötigen Instrumente als Ergänzung der Bundesmassnahmen. Der Regierungsrat erwartet, dass auch die Geschäftsbanken den Kunden mit erleichterten Zahlungsbedingungen entgegenkommen. Das Ziel lautet, dass die Massnahmen kantonsübergreifend möglichst einheitlich sind.
Verwaltung: Die öffentliche Verwaltung bleibt offen und die Dienstleistungen werden garantiert. Wenn möglich werden aber Kontakte mit den Bürgern vermieden, das Schwergewicht verlagert sich auf Telefonie, Internet und den postalischen Weg.
Rüegsegger zur Bildung: Bereits Anfang März informierte man die Schulträger betreffend des Umgangs mit dem Coronavirus und es gab gestern, am 16. März, die Informationen betreffend Umsetzung der Schulschliesslung. Heute wurde vom Bildungsdepartement noch ein FAQ des Bildungsdepartement aufgeschaltet, das laufend ergänzt wird.
Kitas, Horte etc. sind von der Corona-Schliessung grundsätzlich nicht betroffen, betont Rüegsegger erneut. Es ist aber eine Frage der Nachfrage, ob die Eltern gewillt sind ihre Kinder in die Kitas zu schicken.
Zum Zivilschutz: Es gibt zu Zeiten des Coronavirus viele mögliche Einsatzfelder (vor allem unterstützende) im Bereich Zutrittskontrollen, Betrieb der Hotline, Triage usw. Seit heute sind die Zivildienstleistenden auch für die KFS-Infoline für spezifische kantonale Belange im Einsatz (zu Bürozeiten 041 819 22 61 oder kfs.schwyz@sz.ch). Diese soll ergänzend zur BFS-Hotline, die während 24 Stunden im Betrieb ist (058 463 00 00) tätig sein.
Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos, betont er. Wir glauben dran, dass wir das Virus mit den getroffenen Massnahmen in Griff bekommen. Es ist sehr wichtig, dass die Massnahmen des Bundes eingehalten werden! Wir müssen die starken Ansteckungswellen unterbinden. Deshalb tragen wir die verschärften Massnahmen des Bundes klar mit.
Ausblick von Magnus Sigrist: Seit letztem Samstag ist der kantonale Führungsstab (KFS) eingesetzt, wir arbeiten nach der Verordnung zur Bekämpfung des Coronavirus. Unsere zweite Grundlage ist das Gesetz über Bevölkerungs- und Zivilschutz des Kantons Schwyz. Dort ist geklärt, wie wir zu arbeiten haben.
Auch das Bindeglied zur Armee ist hergestellt. Für mich ist klar, dass wir die angegangene Strategie weiterverfolgen und den Kollaps des öffentlichen Gesundheitswesens verhindern. Der KFS ist operativ, auch mit der Infoline, wodurch die anderen Verwaltungseinheiten entlastet werden. Die Fragen der Anrufer überschneiden sich oft.
Abschliessend Rüegsegger zum Punkt Kontrolle: Was wir nicht machen wollen, ist eine eigentliche Coronavirus-Polizei loszuschicken. Wir sind noch in der Phase der Schaffung von Verständnis. Das heisst nicht, dass die Empfehlungen des Bundes nicht befolgt werden sollen, sondern, dass man einen geordneten Betrieb in der Gesellschaft zustande bringt.
Seit die verschärften Massnahmen mit Versammlungsverbot verhängt wurden, hat sich eine gewisse Entschleunigung bemerkbar gemacht. Wir dürfen aktuell von einer geordneten Lage sprechen. Wir nehmen die Meldungen jedoch ernst und gehen diesen auch nach!
Wir gehen stufenweise und Situationsgerecht vor, Verstössen gegen die ausgesprochenen Verbote könnten mit Gefängnis von bis zu 3 Jahren geahndet werden. Die Verbote müssen eingehalten werden! Die Schwyzer sind aber generell ein sehr vernünftiges Volk.
Hier die Medienmitteilung:
Sonderstab Coronavirus wurde in den kantonalen Führungsstab überführt
Organisatorische Entlastung ermöglicht Konzentration auf das Kerngeschäft
(KFS/i) Der kantonale Führungsstab (KFS) hat den bisherigen Sonderstab Coronavirus abgelöst. Damit passt der Kanton Schwyz seine Organisation an die zunehmende Verschärfung der Lage an. Die organisatorische Anpassung ermöglicht den betroffenen Departementen und ihren Fachleuten, die Kräfte auf die Bewältigung der Lage zu konzentrieren.
Seit Ende Februar stand im Kanton Schwyz der Sonderstab Coronavirus unter der Leitung von Roland Wespi, Vorsteher des Amts für Gesundheit und Soziales, im Einsatz, um sich auf die Ausbreitung des Coronavirus vorzubereiten. Dem Sonderstab gehörten Frau Landesstatthalter Petra Steimen, Vorsteherin des Departements des Innern, Regierungsrat André Rüegsegger, Vorsteher des Sicherheitsdepartements, sowie Fachleute verschiedener betroffener Bereiche an.
Konzentration auf Kernaufgaben
Mit den Entscheiden des Bundesrats vom Freitag, 13. März, und vom Montag, 16. März, die das öffentliche Leben in der Schweiz stark beeinflussen, hat sich die Lage verschärft. Der Kanton Schwyz hat deshalb entschieden, die Führungsverantwortung bei den Massnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus vom bisherigen Sonderstab auf den kantonalen Führungsstab unter der Leitung von Stabsschef Magnus Sigrist zu übertragen. Mit diesem Entscheid werden die beteiligten Departemente führungsmässig entlastet und können sich verstärkt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Die bisherigen Mitglieder des Sonderstabs Coronavirus bleiben auch in der neuen Organisation integriert und können bei Bedarf durch zusätzliche Fachleute ergänzt werden.
Kantonale Infoline
Zusätzlich zur Hotline des Bundesamts für Gesundheit (Telefon 058 463 00 00), die während 24 Stunden in Betrieb ist, hat der KFS eine Infoline für spezifische kantonale Belange eingerichtet, die während der Bürozeiten bedient ist: Telefon 041 819 22 61 oder E-Mail: kfs.schwyz@sz.ch
Einbindung der Gemeinden
Mit der Einsetzung des kantonalen Führungsstabs werden auch die Gemeinden mit ihren Führungsstäben organisatorisch eingebunden. Am Montag, 16. März, wurden deshalb die Stabsschefs der Bezirke und Gemeinden sowie die zuständigen Bezirks- und Gemeinderäte über die aktuelle Situation und über die eigenen Zuständigkeiten in dieser ausserordentlichen Lage informiert.
Der Bund gibt den Takt vor
Die übergeordneten Zielsetzungen bleiben auch nach dem führungsmässigen Übergang vom Sonderstab Coronavirus zum kantonalen Führungsstab unverändert: Die weitere Ausbreitung des Cornavirus soll im Kanton Schwyz unter Einhaltung der Bundesvorschriften möglichst stark eingedämmt werden, und betroffene Personen und Institutionen werden rasch und unbürokratisch unterstützt.
Der Eigenverantwortung und der Solidarität kommen bei der Bewältigung dieser ausserordentlichen Lage eine grosse Bedeutung zu. Der kantonale Führungsstab appelliert an die Bevölkerung, die Hygienevorschriften des Bundes einzuhalten, damit insbesondere auch verletzliche Personen geschützt werden können. Die Hygienevorschriften des Bundes sind hier zu finden.