Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Schwyzer Hunde auf 8518 angestiegen. 2020 hat die Anzahl der Hunde im Kanton Schwyz um 235 zugenommen. 2019 gab es 115 Hunde mehr, im Jahr 2018 waren es 268 und im Jahr davor 177 mehr Hunde.
Wie es vom Kantonstierarzt im Jahresbericht des Laboratoriums der Urkantone (LdU) heisst, ist der gewerbliche Import von Hunden aus dem Ausland in die Urkantone im vergangenen Jahr angestiegen. Es wurden im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr als doppelt so viele Hunde (92) gewerblich aus dem Ausland, mehrheitlich aus EU-Ländern, in die Urkantone eingeführt.
Das LdU erfasst allerdings nur die gewerbliche Einfuhr, da hier die Eigentumsübertragung in der Schweiz stattfindet und die Veterinärbehörde eine elektronische Gesundheitsmeldung erhält. Bei einer privaten Einfuhr erfolgt die Eigentumsübertragung bereits im Herkunftsland, und es ist keine elektronische Gesundheitsmeldung erforderlich.
Zwölf Hunde in Vorderthal, vier in Lachen
Die Anzahl der Hunde ist in den ländlichen Gebieten des Kantons mit dem Spitzenreiter Riemenstalden am grössten, hier leben pro hundert Einwohner 23,3 Hunde. An zweiter Stelle liegt Vorderthal mit 12,2 Hunden pro 100 Einwohner. In diesen ländlichen Gebieten hat sich die Anzahl der Hunde seit Beginn von Corona auch nicht merklich geändert. Am wenigsten Hunde pro hundert Einwohner haben die Gemeinden Lachen und Schwyz mit vier Hunden. In den Höfen liegt die Gemeinde Freienbach mit 4,3 Hunden am unteren Tabellenende. Der kantonale Durchschnitt liegt bei 5,3 Hunden pro hundert Einwohner. Auf hundert Einwohner der Schweiz kommen sechs Hunde.
Hunde ersetzen fehlende Sozialkontakte
Die Schwankungen bei den Einfuhren seien vorwiegend auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen, heisst es vom LdU. «Die Zunahme bei den importierten Heimtieren könnte auf den verstärkten Wunsch nach Sozialkontakt bei Privatpersonen hindeuten.»
Sonja Rauchenstein, Übungsleiterin Welpenprägung und Junghundesozialisierung beim Hundesportverein March-Höfe bestätigt, dass aktuell in ihren Kursen mindestens doppelt so viele Welpen und Junghunde teilnehmen wie in den Vorjahren. «Wenn ich jedoch die Kursteilnehmer frage, ob die Anschaffung ihres Hundes mit Corona zu tun habe, wird das meistens verneint», sagt Rauchenstein. Aber sie kann sich gut vorstellen, dass der Mangel an Sozialkontakten im Unterbewusstsein trotzdem einen Einfluss hat.
Zugenommen hat laut Rauchenstein auch die Anzahl der Ersthundehalter, die ihre Kurse besuchen. Die Hundetrainerin hat schon mehrfach gehört, dass die Züchter hohe Anfragen haben, teilweise über dreissig für die Welpen eines Wurfs, welche noch nicht mal geboren sind.
Die Nachfrage nach Hunden seit Corona ist gemäss der Galgener Hundezüchterin Ingrid Walder sogar extrem gross.
Ein Blick auf die Statistik der schweizerischen Hundedatenbank Identitas zeigt für den Kanton Schwyz aktuell aber noch keine übermässige Zunahme der Hunde. Identitas schreibt über die Jahre 2019 und 2020: «Es gibt im Kanton Schwyz kaum Veränderungen hinsichtlich des Hundebestands. Eventuell hat sich die Zusammensetzung der Hunde geändert, aber anzahlmässig und auf Stufe Gemeinde und Kanton sind die Veränderungen klein.»