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Sport
14.08.2021
12.08.2021 14:06 Uhr

Erster Wakesurf Contest in Lachen

Wakesurfen gilt auch als Disziplin im Schweizer Wasserski- und Wakeboard-Verband.
Wakesurfen gilt auch als Disziplin im Schweizer Wasserski- und Wakeboard-Verband. Bild: zvg
Am nächsten Samstag organisiert Shoreline Watersports vor dem Hafen in Lachen den ersten Watersport Day Wakesurf Contest in der Deutschschweiz.

Lässigen Schrittes, zur Musik wippend und mit dem Cap auf dem Kopf, kommen sie daher: die Wakesurferinnen und -surfer. Auf dem See rast ihnen ein Motorboot voraus, auf deren Heckwellen sie mehr oder minder geschickt übers Wasser gleiten. Dabei eilt den Wassersportlern kein guter Ruf voraus, zumal sie mit Motorenlärm, lauten Beats und hohen Wellengängen nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern auch Fischer, Segler und Ruderer verärgern.

Nichtsdestotrotz hat Wakesurfen in den letzten Jahren an Popularität gewonnen – insbesondere in der Westschweiz, wo das Surferlebnis nicht nur als kommerzielles Freizeitangebot, sondern mit Wettkämpfen auch als Wassersportdisziplin vertreten ist. Die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen, soll Athletinnen und Athleten nun am 21. August mit dem ersten Wakesurf-Contest in der Deutschschweiz gegeben werden – dieser findet ausgerechnet in Lachen statt. Gibts da viel Lärm um nichts?

«Ganz und gar nicht», findet Jonas Ballmann von Shoreline Watersports. Er ist OK-Präsident und Kommunikationsleiter des Events. Der Lachner kennt und gehört selbst auch zur Wakesurf- Familie und will diese fördern. Was Ballmann an dieser Wassersportart fasziniert: «Der Moment, an dem du das erste Mal realisierst, wie du von der Wellenkraft getragen wirst, ist ein unvergleichbares Gefühl.» Und dieses Gefühl will er mit Jung und Alt teilen, denn Wakesurfen sei ein Sport für alle.

Noch steckt Jonas Ballmann mitten in den Vorbereitungen. Bild: Franz Feldmann

Vom kommerziellen Angebot zur Disziplin im Wasserski-Verband

Begonnen habe der junge Verein Shoreline mit einem einfachen kleinen Boot, Wakeboards und Wasserskis. «Dann haben wir das Wakesurfen entdeckt. » Eine Leidenschaft, welche sich Shoreline zum Ziel setzte, sie in der Region bekannt zu machen. Mit Erfolg: Seit einem Jahr vertritt der Verein als Mitglied des Schweizer Wasserski- und Wakeboard-Verbandes Wakesurfen als Disziplin in der Deutschschweiz. Ballmann: «So fassten wir den Entschluss, einen Wakesurf- Contest in dieser Region auf die Beine zu stellen.» Motivierenden Zuspruch gibt es zu Beginn nicht viel: «Das könnt ihr gleich vergessen», heisst es von vielen Seiten. Dies sei nur schon wegen der Auflagen eine Sache der Unmöglichkeit. Aufgeben kommt für Ballmann und sein Team jedoch nicht in Frage. Zusammen mit dem Verband sucht das Organisationskomitee des Contests nach einer Lösung, um den Event zu verwirklichen. Das Ziel: den Wakesurfsport in der Deutschschweiz professionell zu fördern und einen Imagewandel zu erreichen.

Ballmann ist bewusst, dass Wakesurfer einigen ein Dorn im Auge sind – insbesondere den Fischern, welche jeden Wellengang im Netz zu spüren bekommen. Nicht erfreut über die Wellen sind aber auch Ruderer und Segler, denn: Die Wellen des schweren Motorbootes beeinträchtigen die Aktivitäten auf und am See. Der Verein sucht deshalb immer wieder das Gespräch mit den Betroffenen. So auch während der Vorbereitungen des Wakesurf- Contests: «Wir haben uns mit den Fischern abgesprochen und uns gemeinsam für eine Zone geeinigt, wo der Event stattfinden kann.» Ebenso habe es Abklärungen mit der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft erfordert. Ballmann betont: «Wir versuchen, eine optimale Lösung für alle zu finden.»

Veranstalter freut sich auf sportlichen Austausch

Jetzt, wo das meiste geschafft ist, bleibt auch Zeit für Vorfreude: «Ich freue mich auf den Austausch zwischen Athletinnen und Athleten, die nicht nur von der Region, sondern aus der ganzen Schweiz anreisen», sagt Ballmann. Auf einem grossen Bildschirm im Hafen Lachen können die Zuschauerinnen und Zuschauer die Tricks der Freestyler live und hautnah mitverfolgen. Begleitet wird das Sportereignis auch von Musik, Speis und Trank.

Bislang gibt es rund 20 Anmeldungen – und das nicht nur von Profis: «Mitmachen können alle, im Endeffekt soll es auch um den Spass gehen. » Und darum, die Wakesurf-Familie kennenzulernen und zusammen einen schönen Sommertag zu verbringen.

Was wäre für Ballmann das grösste Kompliment nach der Veranstaltung? «Wenn sich alle, sowohl Teilnehmer wie auch Betroffene auf dem See einig sind, dass dies ein gelungener Anlass gewesen ist, den wir gerne auch nächstes Jahr wieder durchführen können.»

Erika Unternährer und Franz Feldmann, Redaktion March24 & Höfe24