mit Patrick Lisser sprach Yasmin Jöhl
Mitte April hat der Bundesrat beschlossen, dass die schulischen Abschlussprüfungen schweizweit nicht stattfinden. Wie stehen Sie zu diesem Entscheid?
An oberster Stelle steht die Gesundheit aller.
Stattdessen gelten Erfahrungsnoten. Wenn Schüler nun ungenügend sind und dies mit den Abschlussprüfungen kompensieren wollten – ist das nicht ungerecht?
Für gewisse Lernende mag diese Regelung, die schweizweit gilt, von Vorteil sein und für manche nicht. In der beruflichen Grundbildung tragen jedoch die Lehrbetriebe sehr viel zum Erfolg der Lernenden bei. Bei Lernenden, welche über eine längere Zeit schlechte Noten erzielen, müsste der Lehrbetrieb rechtzeitig Massnahmen treffen.
Wie sieht es im Kanton Schwyz betreffend praktische Prüfungen aus?
Im Kanton Schwyz verfügen wir über 35 eigene Prüfungsorganisationen. Für diese gilt: In sämtlichen gewerblichen Berufen wird die praktische Prüfung unter Einhaltung der BAG-Vorgaben und genehmigten Anpassungen im Prüfungsablauf durchgeführt. Bei den Kaufleuten wie auch bei den Detailhandelsfachleuten wurden für Lernende mit Lehrvertrag alle Prüfungen abgesagt. In diesen Ausbildungen wird für die Benotung der praktischen Fähigkeiten unter anderem eine Bewertung des jeweiligen Lehrbetriebs beigezogen.
Viele Lehrlinge konnten in den letzten Wochen nicht arbeiten, fehlt für eine Bewertung ihrer Leistung nicht die praktische Erfahrung dieser letzten Wochen?
Bei den von uns geprüften Berufen sind hierbei die Coiffeusen respektive die Coiffeure betroffen. Schweizweit wurde veranlasst, dass diese später als üblich geprüft werden.